Dienstag, 13. April 2010

Wer ist "wir"?

Man kam ja kaum darum herum, um diese Trauerfeier für drei tote Soldaten.
Und ich weiß nicht, was daran widerlicher ist:
die Fernsehsender, die munter währenddessen die Laufbänder mit den Aktienkursen einblendeten?
die politisch Verantwortliche, die sich munter den neben den Särgen wohl am meisten gefilmten Platz sicherte und dann auch noch die ganze Zeit darauf achtete, daß die Kamera auch ja auf sie gerichtet ist? Und dann auch noch ihre politische Beschränktheit in der "Trauerrede" verbriet?
die Tatsache, daß der gewaltsame Tod das Berufsrisiko jedes Soldaten darstellt, der nach Afghanistan geht und die drei Toten also quasi vorsätzlich sich in Lebensgefahr begeben haben? Da könnte man ja jedem in einer Lawine verreckten Schifahrer einen ebensolchen Staatsakt spendieren!
das sinnentleerte Geschwafel der Politiker und "ZEITUNG"sschreiber, die diese Quasi-Selbstmörder als Helden bezeichnen (sind das alles heimliche 4chan.org-Leser?)
Oder die Behauptung, sie seien für Deutschland gestorben? Denn ich bin Deutscher, aber ich verbitte es mir, als Entschuldigung für Mordopfer hinzuhalten! Für mich braucht ÜBERHAUPT NIEMAND sterben. Wenn es für mich gefährlich wird, halte ich selbst den Kopf hin - nicht so wie die Politiker, die sich immer irgendwo ihre Bauernopfer suchen.

Frau Merkel, Herr von und zu Guttenberg: Sie sind, mit Verlaub, das widerlichste Politgewürm, das Deutschland seit 1933 heimgesucht hat.

Dienstag, 9. März 2010

Das Problem der Direktkandidaten

Bei Duckhome kam heute die interessante Idee, mehr unabhängige Direktkandidaten in den Bundestag zu bringen. Leider ist da ein gewaltiger Haken daran: das deutsche Wahlrecht mit seiner Zweitstimme, die solche Bestrebungen effektiv vernichtet. Wie das?
Bekanntermaßen gibt es bei Bundestagswahlen 2 Stimmen: Erststimme für einen Kandidaten, Zweitstimme für eine Parteienliste. Aus diesem Vergabesystem resultieren die berüchtigten Überhangmandate (mehr Direktkandidaten als nach dem Zweitstimmenanteil möglich) und Ausgleichsmandate (die das korrigieren sollen).
Was passiert, wenn im Bundestag eine signifikante Menge Parteiloser landet? Dann wäre das Zweitstimmenverhältnis ziemlich verzerrt, da es ja bei den Zweitstimmen keine "Parteilos" - Liste gibt. Infolgedessen müßte man die Parteilosen als Überhangmandate werten - und demzufolge mit Ausgleichsmandaten aus den Parteilisten ausgleichen. Also mit genau den rückgrat-, gewissen- und ahnungslosen Karrieristen, die man eigentlich verhindern wollte.
Unter Umständen könnte das sogar zu einem unmöglichen und damit ungültigem Wahlergebnis führen, das nur mit einem kompletten, hundertprozentigem Zweitstimmenboykott zu verhindern wäre. Aber was passiert bei einer ungültigen Wahl? Soweit ich weiß, muß sie wiederholt werden - und bis zu einem gültigen Ergebnis bleibt die derzeitige Regierung im Amt.

Ist das ein wünschenswertes Ergebnis?
Ganz sicher nicht.

Unter diesem Gesichtspunkt war es ein genialer Trick, das entscheidende Kreuz auf dem Wahlzettel als Zweitstimme (die wegen dieser Bezeichnung von allen Menschen automatisch als weniger wichtig angesehen wird) zu deklarieren. Ich schätze, daß damit und mit der Übertragung der politischen Willensbildung an die Parteien durch das Grundgesetz (Art.21) ziemlich effektiv verhindert wurde, daß man genau dieses Problem diskutiert.

Oder kurz gesagt:
Das deutsche Wahlrecht duldet keine unabhängigen Politiker. Grundgesetz und Wahlrecht wurden effektiv auf eine Parteiendiktatur zurechtgeschneidert.

Dienstag, 23. Februar 2010

Olympia - Antworten ohne Fragen

-unsere Sportler: Wußte gar nicht, daß Leibeigenschaft jetzt wieder offiziell anerkannt ist.
-wir haben X Medaillen gewonnen: Was, alle 80 Millionen deutsche Staatsbürger? Auch Säuglinge und Rentner? Und das alles an einem Ort und einem Tag zur selben Uhrzeit? Das ist ein verdammtes WUNDER!
-XXX hat gesiegt: Für einen Haufen Blech überzogen mit sogenanntem Edelmetall riskieren einige Menschen ihr Leben durch Doping oder Rekordjagd? Für wie wertlos müssen diese Menschen sich halten!
-Fernsehzuschauer: Daß gerade die Unbewegten so viel Interesse an der Strapaze und dem Leiden anderer haben...

Donnerstag, 4. Februar 2010

Vom Hintersinn

Bekannter: "Dieses 'Riverdance' ist ja so beeindruckend!"
Raze: "Stimmt. So einen deutlichen Beweis, daß die Deutschen immer noch die Bewegung im Gleichschritt bevorzugen, findet man selten."

Mittwoch, 20. Januar 2010

Danke, Haiti!

Danke für euer telegenes elendiges Verrecken auf einer kleinen Insel am anderen Ende der Welt. Dafür, daß ihr all den selbsternannten Wohltäter - Promis und den Bluthunden der bürgerlichen Presse wieder eine Gelegenheit gebt, ihre Ekelfressen demonstrativ in die Kameras des Lügenkastens und der nutzlos geschlachteten, zu bedrucktem Papier vergewaltigten Bäume zu halten und Betroffenheit zu heucheln.
Dafür, daß ihr der glorreichen US-Armee und ihren marodierenden Söldnern Gelegenheit gebt, sich wieder irgendwo einzunisten wie Sackratten, bis ihr endgültig nur noch verfaulende Kadaver oder Al Quaida - Terroristen seid.
Dafür, daß ihr den unerklärten Diktatoren hier im "zivilisierten" Teil der "ersten" Welt ermöglicht, auf euch zu deuten und zu sagen: Seht, denen geht es noch schlechter als euch - also ab in die Sklaverei, ihr Faulpelze, die ihr euch arbeitslos nennt!
Dafür, daß ihr euren Peinigern aus der Vergangenheit -heißen sie Köhler, USA, Duvalier oder sonstwie- gestattet, ihre Krokodilstränen zu vergießen und Humanität zu heucheln, wo sie vorher die häßliche Fratze des Übermenschentums gezeigt haben.

Ohne euch wären wir glatt versucht, unsere eigene Hölle endlich allesamt zu erkennen und die Befreiung der Menschheit in Angriff zu nehmen.
Ihr leidet, auf daß die Regierungen von Europa und USA sowie ihre Lakaien in den Präsidentenpalästen und Kanzlerämtern, den Kirchen und Zeitungsbüros ruhig schlafen können.

Hölleluja!

Per definitionem

Kompliment, das - Wahrheit über mich aus der Perspektive von mir.
Beleidigung, die - Wahrheit über mich aus der Perspektive von anderen.

Demokratie, die - Diktatur derjenigen Brüllaffen, die genug Stimmvieh erfolgreich bestechen konnten.
Toleranz, die - Unterdrückungs - und Ausgrenzungsapparat gegen diejenigen, die ihr Fähnchen nicht in den Wind halten oder schlimmer noch gar keiner Fahne hinterherlaufen. Ihr Fehlen wird im allgemeinen als intolerable Unart eingestuft, was schon genug darüber aussagt.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Die FDP ist überall

Im Spiegelfechter wurde unlängst Westerwelle mit SpongeBob Schwammkopf verglichen. Ob der Autor wohl ahnte, wie recht er hat?

Sehen wir uns diesen Schwamm mal an: er ist
- gelb, nervig und laut
- schwer beschränkt; taugt nur zum Bulettenumdrehen und zur Jagd zum Spaß auf solche, die ihm nichts getan haben; komplexere Aufgaben wie Bootsfahren, Häuserbau oder praktische Erfindungen sind regelmäßig unüberwindbare Hindernisse
- der Ansicht, man müsse für seinen Arbeitsplatz bezahlen; Arbeitnehmerrechte sind ihm ein Graus; hat eine ausgeprägte "Arbeit macht frei" - Mentalität
- pflegt bevorzugt den Kontakt mit noch dümmeren
- neigt zur Speichelleckerei gegenüber vermeintlich höhergestellten
- hält Kartellbildung für eine tolle Sache, solange er vermeintlich davon profitiert
- ist leicht von gerisseneren Personen für deren Zwecke ausnutzbar

Mal ehrlich - klingt das nicht eher nach dem durchschnittlichen FDPler?